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2021 0463A

Künstler

2021 0463A

Porträt Margarete von Waetjen

|

1950

Bachem, Bele

1916

Düsseldorf (DEU)

-

2005

München (DEU)

Bele Bachem

Düsseldorf (DEU) 1916 – 2005 München (DEU)

Renate Gabriele Bachem, genannt Bele, war die Tochter von Hedwig Bachem (geb. Marpmann) und dem Maler Gottfried Maria Bachem, einem ehemaligen Schüler von Max Liebermann. Bereits vom Vater erlernte sie das künstlerische Handwerk, jedoch war das persönliche Verhältnis zwischen Vater und Tochter alles andere als gut. Bachem studierte von 1934 bis 1940 an der Kunstgewerbeschule in Gablonz an der Neiße, die ab 1938 bis 1945 zum Reichsgau Sudetenland zählte. Sie besuchte zudem die Berliner Akademie der Künste und studierte bei Ludwig Bartnig, Max Kraus sowie Georg Walter Rössner. Bachem verschrieb sich aber nie einer bestimmten Kunstrichtung und fand rasch ihren eigenen Stil.

Im Jahr 1937 entstanden erste Illustrationen für Zeitschriften wie „Die Dame“ und „Elegante Welt“. 1940 heiratete sie den Kunsthistoriker Günter Böhmer. Im selben Jahr kam die Tochter Bettina zur Welt. Der Regisseur und Staatsschauspieldirektor Otto Falckenberg wurde 1943 auf sie aufmerksam. Durch ihn erhielt Bachem Aufträge als Bühnenbildnerin an den Münchner Kammerspielen, wie für die Inszenierung „Minifie“ von Hans Hoemberg (Regie Wolfgang Petzet).

Ihre oft skurrilen Entwürfe führten zu heftigen Diskussionen. Bachem stand mit ihrer Kunst mit einem Bein in der Halbwirklichkeit und grenzte an den Surrealismus. Während Falckenberg 1944 in die Gottbegnadeten-Liste der unersetzlichen Künstler Hitlers aufgenommen wurde, wurde Bachem noch im selben Jahr mit einem Ausstellungsverbot belegt.

Nachdem Bachem zu ihren Schwiegereltern nach Sonnenburg bei Frankfurt an der Oder übersiedelt war, flüchtete sie zu Kriegsende aus Ostdeutschland und kam nach Feldafing am Starnberger See. Daraufhin folgte die Trennung von ihrem Ehemann, und sie zog 1947 nach München, wo sie sich dauerhaft niederließ. Der Regisseur Rolf Thiele, der in dieser Zeit mit seinem sozialkritischen Film „Das Mädchen Rosemarie“ (1958) einen großen Erfolg gefeiert hatte, wollte 1959 seinen ersten großen Farbfilm „Die Halbzarte“ drehen. Neben Romy Schneider und Magda Schneider in der Hauptrolle engagierte er auch Bele Bachem für die Farbentwürfe. Sie hatte den Auftrag, die Dekorationen, Kostüme, Einrichtungen und Stimmungen der Akteure miteinander in Verbindung zu bringen.

Zwar wurde Bachems Arbeit positiv aufgenommen und der Film als österreichischer Beitrag zu den Filmfestspielen in Cannes gezeigt, doch das Drehbuch und die schauspielerische Leistung Schneiders führten dazu, dass der Film schnell in Vergessenheit geriet. Bachem arbeitete danach nie wieder im Filmbereich.

In den 1960er-, 70er- und 80er-Jahren gehörte Bachem zur legendären Schwabinger Boheme, wo sich ihr Beiname „Der weibliche Cocteau Schwabings“ etablierte. Von 1950 bis 1960 war sie künstlerische Mitarbeiterin bei der Porzellanmanufaktur Rosenthal und entwarf Teeservice, Vasen, Mobiliar und Tapeten. 1950 entstand das Porträt Margarete von Waetjen (1930 – 2005). Auf der Leinwand im Bild war die Signatur der Porträtierten zu lesen.

Ab 1965 wandte sich Bachem wieder mehr der Malerei und Grafik zu. Es folgten zahlreiche Ausstellungen in Hamburg bei der Galerie Nierendorf, bei Lempertz in Köln, in New York und an weiteren Orten in ganz Deutschland. Bachem zog sich später nach Mallorca zurück.

Werke

Porträt Margarete von Waetjen

Öl auf Leinwand auf Platte

49,5 × 39,5 cm

Weitere Künstlerinnen und Künstler

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