Julo (eigentlich Julius) Levin stammt aus einer in Stettin ansässigen, jüdischen Familie. Als kaufmännischer Lehrling besucht er ab 1919 Abendkurse an der Stettiner Kunstschule. Im selben Jahr nimmt er das Studium an der Kunstgewerbeschule in Essen auf und lernt bei Karl Kriete, Josef Urbach und Johan Thorn Prikker. Er folgt seinem Lehrer Thorn Prikker 1921 an die Münchner Kunstgewerbeschule und 1923 an die Kunstakademie in Düsseldorf. Dort belegt er auch Kurse bei Heinrich Campendonk und Heinrich Nauen, dessen Meisterschüler er wird. Er schließt Freundschaft mit Franz Monjau. Nach dem Abschluss seines Studiums 1926 wird Levin Mitglied des Jungen Rheinlands um Johanna Ey und später auch der Rheinischen Sezession in Düsseldorf. Zwischen 1927 und 1930 beteiligt Levin sich an den Ausstellungen dieser Künstlergruppen, 1928 auch an der Juryfreien Kunstschau in Berlin. Ab 1928 wird Levin Mitglied der Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands (ASSO), die der KPD nahestand.
Levin scheut, wohl aufgrund der Befürchtung, andere Menschen zu gefährden, vor der Emigration oder dem Untertauchen zurück. Er wird aus politischen Gründen und unter dem Vorwurf, Emigranten geholfen zu haben, verhaftet. Levin muss nun Zwangsarbeit leisten. Zwischen 1936 und 1938 unterrichtet er als Zeichenlehrer an der jüdischen Volksschule in Düsseldorf sowie bis 1941 in Berlin an Privatschulen. Nach deren Schließung durch die Nationalsozialisten muss er wieder Zwangsarbeit leisten, zuletzt reinigt er Deportationszüge. Sein Freund Franz Monjau wird noch 1945 im Konzentrationslager Buchenwald ermordet, dessen Frau Mieke Monjau versteckt Levins Bilder als auch die von ihm gesammelten Schülerarbeiten aus seiner Lehrzeit vor dem Zugriff der Nationalsozialisten. Levin wird am 7. April 1943 verhaftet und am 17. April nach Ausschwitz deportiert, wo er ermordet wird.
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