Friedrich Ludwig wird in eine Bauernfamilie im südlichen Schwarzwald geboren. Die Eltern geben ihn mit bereits acht Jahren als Verdingkind zu entfernten Verwandten auf einen Bauernhof, wo er hart arbeiten muss. Auf dem Speicher findet er alte Bücher, Drucke und Kupferstiche, die er nachzuzeichnen beginnt. Obwohl der Vater seine Fähigkeiten bemerkt, muss Ludwig zunächst eine Malerlehre in Schopfheim absolvieren und wird Anstreicher. Ludwig beendet seine Ausbildung als Maler und arbeitet von 1913 bis 1919 als Dekorateur in Zürich. Um 1920 findet er Anschluss an einen Kreis von Künstlern in Badenweiler, darunter Annette Kolb und Julius Meier-Graefe. Von 1922 bis 1926 studiert Ludwig an der Städelschule in Frankfurt am Main, anschließend an der Académie Julian in Paris. Im Jahr 1934 wird seine erste offizielle Ausstellung im Münchner Kunstverein für „undeutsch“ erklärt. Ludwig erhält Ausstellungsverbot. Ludwig beeilt sich, einen großen Teil seiner Bilder zusammen mit seinem Freund Carl Conrad Hofer über Nacht zu retten und versteckt sie auf Hofers Dachboden.
Nach einer Ausstellung in der Galerie Neupert in Zürich 1935 wird ihm ein kostenloser Aufenthalt in der Schweiz angeboten, den er ablehnt. Stattdessen lebt Ludwig ab 1937 in Düsseldorf, wo er aber keine Möglichkeit findet, seine Bilder auszustellen. Zunehmend verschließt er sich, fühlt sich in die Isolation gedrängt und wird zum Außenseiter. Er reist über Italien und Paris zurück nach Wieslet und lässt sich 1940 in Berchtesgaden nieder. Im Zweiten Weltkrieg ist Ludwig 1944 auf der Reichenau am Bodensee im Grenzdienst eingesetzt. Im Rahmen einer Ausstellung in München 1956, die Werke von Künstlern des „Blauen Reiters“ zeigt, werden auch zwei Arbeiten von Ludwig ausgestellt, doch schafft Ludwig den großen Durchbruch nicht. Sein entbehrungsreiches Leben beeinträchtigt seine psychische Verfassung, er ist zeitweise verwirrt und geistesabwesend. Im Jahr 1968 erfolgt seine Einweisung in die Nervenheilanstalt Gabersee.
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