In Breslau beginnt Eugen Spiro als eines von neun Kindern 1892 ein Kunststudium an der Kunst- und Gewerbeschule bei Albrecht Bräuer. Ab 1894 geht er nach München an die Akademie der Bildenden Künste. Er lernt zunächst bei Wilhelm von Lindenschmit d. J. und dann bei Franz von Stuck, der ihn 1895 als einen seiner ersten Schüler auswählt. 1897 wird er Meisterschüler mit eigenem Atelier in der Villa Stuck. Von 1899 bis 1904 ist er als Porträtmaler in seiner Heimatstadt Breslau tätig. Spiro wird 1900 bis 1933 Mitglied der Münchner Sezession. Im Jahr 1904 geht er nach Berlin und wird Mitglied der Berliner Sezession. 1906 übersiedelt er nach Paris und findet Anschluss an den Kreis des Café du Dôme. In Paris lernt er seinen langjährigen Freund Hans Purrmann kennen. Spiro lehrt an der Académie Moderne und ist Mitbegründer des Salon d’Automne.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges muss Spiro nach Berlin zurückkehren, wo er bis 1917 als Zeichner des Kartographischen Instituts arbeitet. 1924 wird er zum Präsidenten der Vereinigten Berliner Künstlerverbände ernannt. Er beteiligt sich regelmäßig an den großen Berliner Kunst-Ausstellungen. Im Berlin der »goldenen« 1920er-Jahre befindet Spiro sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Ab 1933 erhält er wegen antisemitischen Vorwürfen Berufsverbot und muss alle seine Ämter niederlegen. Im Jahr 1935 emigriert er zunächst nach Paris. Dort ist Spiro 1936 Mitbegründer der Union des Artistes Allemands Libres, deren Vorsitz er auch in den Jahren 1938 bis 1939 übernimmt. Nach dem Einmarsch der Deutschen 1940 flüchtet Spiro nach Lissabon. 1941 erhalten Spiro und seine Familie ein Einreisevisum in die USA. Im Jahr 1949 beginnt Spiro in New York Porträtmalerei zu unterrichten. Die Galerie Gurlitt stellt Eugen Spiro 1959 erstmals wieder in Deutschland aus.
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