Im Jahr 1911 beginnt sie ein Studium an der Kunstgewerbeschule Köln. Dort lernt sie Heinrich Hoerle, Franz Wilhelm Seiwert und ihren späteren Ehemann Anton Räderscheidt kennen. Im Jahr 1912 wechselt sie, wie auch schon Räderscheidt, nach Düsseldorf in das Staatliche Kunst- und Zeichenlehrerseminar, denn bis 1919 ist Frauen die Ausbildung an der Kunstakademie verwehrt. Marta Hegemann bewegt sich in den Kölner Bohème-Kreisen. Im Jahr 1918 heiratet sie Anton Räderscheidt. Das Paar beschließt, künstlerisch freischaffend zu arbeiten. Den Lebensunterhalt verdient sie zum Teil mit kunstgewerblichen Arbeiten. Die ist Gründungsmitglied der Gruppierung „Neukölnische Malerschule“, die später in „Stupid“ umbenannt wird. Nachdem sich aus Teilen der Gruppe „Stupid“ die „Kölner Progressiven“ formieren, distanziert sich Hegemann 1931 von diesem Freundeskreis.
Nach der Machtübernahme 1933 durch die Nationalsozialisten erhält sie Ausstellungsverbot. Das Ehepaar beschließt, Deutschland zu verlassen. Sie lösen ihre Wohnung auf und verkaufen den Hausrat, um in Italien zu leben. Aber alle Bemühungen, ihren Lebensunterhalt dort zu verdienen schlagen fehl, sodass sie gezwungen sind, nach Köln zurückzukehren. Im Jahr 1934 trennt sie sich von ihrem Mann. Die sich in Museen befindlichen Bilder von Marta Hegemann und Räderscheidt werden als „entartet“ bezeichnet und entfernt, Räderscheid flieht. Hegemann muss sich nun allein mit ihren Söhnen durchschlagen. Sie zieht 1938 nach Frankfurt am Main und 1939 nach München. Künstlerische Arbeiten sind ihr nicht mehr möglich. Im Jahr 1942 verlegt sie ihren Wohnsitz nach Straßburg in der irrtümlichen Annahme, vom Elsass aus nach Frankreich gelangen zu können. 1944 flieht sie wieder nach Deutschland und zurück in ihr Elternhaus. Dabei muss sie ihren Besitz und auch viele Bilder zurücklassen, die wenigen übrigen werden bei einem Bombenangriff stark beschädigt. An ihre alten Erfolge kann sie nicht mehr anknüpfen.
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