Hanns Hubertus, Sohn des Reichsgrafen Reinhard von Merveldt und Freiherrn von Lembeck und der Alice, geborene Freiin von Beck, kommt in Coesfeld zur Welt. In Münster beginnt er 1920 eine Lehre als Anstreicher. Anschließend studiert er an der Badischen Landeskunstschule und wird Meisterschüler von August Babberger. Ab 1924 lässt Merveldt sich als freischaffender Künstler in Berlin nieder. Er kann im Salon Gurlitt ausstellen. Ab 1928 hat Merveldt seinen festen Wohnsitz in Paris, wo er Heidi Lenssen kennenlernt, die seine Schülerin und Lebensgefährtin wird. Er steht in Verbindung mit Eugen Spiro und Rudolf Levy. Merveldt beteiligt sich an den Ausstellungen der Akademie der Künste sowie des „Berliner Kunstvereins“ und wird Mitglied der „Berliner Sezession“. 1932 wird Merveldt mit dem Rompreis ausgezeichnet. Während seines Aufenthaltes in der Villa Massimo 1933/34 kommt es zu einem handgreiflichen Streit mit Felix Nussbaum (1904–1944). Beide müssen die Villa daraufhin verlassen.
Einerseits wird Merveldt als glühender Nationalsozialist beschrieben, andererseits ist seine Lebensgefährtin Heidi Lenssen Jüdin. 1936 ist Merveldt im Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig vertreten. Seine Lebensgefährtin emigriert unter politischem Druck 1936 nach New York. Anlässlich der Großen Deutschen Kunstausstellung 1937 im „Haus der Deutschen Kunst“ wird nach einer Vorbesichtigung durch Adolf Hitler auch ein Werk Merveldts abgehängt. In der Folge werden Merveldts Bilder aus deutschen Museen entfernt und er erhält Ausstellungsverbot. Er zieht sich nach Hiddensee zurück. Nach Kriegsende formiert sich 1945 in Münster die bereits seit 1919 bestehende Künstlergemeinschaft „Schanze“, zu der auch Merveldt zählt. 1947 wird er Ehrenmitglied der „Münchner Sezession“ und zieht 1948 nach Hamburg.
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