Entgegen dem Willen ihrer Eltern besucht Katharina Heise zunächst die Kunstgewerbeschule in Magdeburg. Danach folgt 1912 die Ausbildung in der privaten Damen-Malschule von Ferdinand Dorsch in Dresden. Gemeinsam mit ihrer Schwester Annemarie Heise, die ebenfalls Künstlerin ist, geht sie 1913 nach Paris. Dort setzt sie ihr Studium an Akademien wie der La Palette, der Académie Ranson und der Académie de la Grande Chaumière fort. Zurück in Deutschland wird Heise vor ihrer geplanten zweiten Reise nach Paris vom Kriegsausbruch 1914 überrascht und bleibt deshalb in Berlin. Dort freundet sie sich mit Käthe Kollwitz an und übernimmt deren Atelier im Tiergarten.
Unter dem männlichen Pseudonym »Karl Luis Heinrich-Salze« fertigt sie Holzschnitte für die Zeitschrift Die Aktion an. Zusätzlich arbeitet sie für Ernst Nieckischs politische Zeitschrift Der Widerstand. Ab 1920 wird sie Mitglied des Frauenkunstverbands und ab 1925 Schriftführerin und Vizevorsitzende des Frauenkunstvereins in Berlin. Die befreundete Käthe Kollwitz, regt Heise dazu an, sich 1917 mit der Bildhauerei zu beschäftigen. Im Jahr 1924 nimmt sie an der Ersten Deutschen Kunstausstellung in der Sowjetunion teil. 1927 zeigt sie ihre Holzschnitte mit der Novembergruppe im Rahmen der Großen Kunstausstellung in Berlin.
Mit der Machergreifung der Nationalsozialisten 1933 endet ihre Ausstellungsmöglichkeit und ihre Arbeiten werden als »entartet« diffamiert. Nach 1945 kann sie nicht mehr an ihre früheren Erfolge anknüpfen. Sie gerät durch die Kunstpolitik der DDR ins Abseits und an den Rand ihrer Existenz.
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