Joachim Heuer nimmt bereits ab 1917 privaten Malunterricht bei Otto Friedrich W. Sebaldt. Im Jahr 1918 muss der jugendliche Heuer als Soldat nach Frankreich. Nach seiner Rückkehr legt er die gymnasiale Notreifeprüfung ab, danach wird er wieder zum Militärdienst nach Königsbrück bei Dresden zurückberufen. Ab 1919 studiert er an der Dresdner Kunstakademie und ist bis 1923 Meisterschüler von Oskar Kokoschka, der dem jungen Künstler durch seine finanzielle Unterstützung eine Studienreise nach Italien ermöglicht. Nach dieser kommt Heuer bis 1925 in die Klasse von Otto Hettner, wo er seine spätere Frau Annemarie Strauß kennenlernt. Nach dem Abschluss des Studiums bezieht er als freier Maler ein Atelier im Haus am Antonsplatz. Im Jahr 1932 ist Heuer Gründungsmitglied und Schriftführer der Dresdner Sezession, mit der er auch im selben Jahr erstmals ausstellt.
Wegen der kulturpolitischen Veränderungen im »Dritten Reich« kann Heuer ab 1936 fast zehn Jahre nicht mehr ausstellen. Während des Zweiten Weltkrieges ist Heuer Sanitäter im Pferdelazarett und führt in dieser Zeit zahlreiche Tierdarstellungen aus. Im Jahr 1944 heiratet er Annemarie Strauß. Während des Kriegsdienstes steht er wegen seiner öffentlichen Aussage, dass er die Vereitelung des Hitlerattentats im Juli 1944 bedauere, vor dem Kriegsgericht. Er kann sich aber verteidigen und wird wieder an die Front entlassen. Als französischer Kriegsgefangener gelangt Heuer in das Internierungslager am Genfer See. Bei einem der Bombenangriffe auf Dresden wird 1945 mit dem Atelierhaus am Antonsplatz auch ein Großteil von Heuers Werken zerstört. Nach seiner Freilassung 1946 wird Heuer von 1948 bis 1950 Dozent an der Hochschule für industrielle in Halle. Ab 1950 ist er als freischaffender Künstler in Dresden tätig. Die Nähe seiner Werke zum Kubismus konfrontiert ihn in der DDR mit dem Vorwurf des »Formalismus«. Nachdem eines seiner Gemälde aus einer Gemeinschaftsausstellung Dresdner und Stuttgarter Künstler entfernt wird, darf er bis 1977 nicht mehr an staatlichen Ausstellungen teilnehmen.
Dieser Text dient als Informationstext und ist urheberrechtlich geschützt.
Er wurde durch die Mitarbeitenden unseres gemeinnützigen Museums erarbeitet.
Bitte übernehmen Sie daher die Informationen nicht ohne Referenz auf das Museum.