Mit vierzehn Jahren nimmt Reuss Mal- und Zeichenunterricht, ansonsten ist er Autodidakt. Mit achtzehn Jahren kommt er nach Wien und versucht sich als Schauspieler und Operettensänger, muss diese Karriere aber aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Ab 1919 widmet Reuss sich der Malerei. Er kann sich Ende 1925 an der 51. Ausstellung des „Künstlerbundes Hagen“ beteiligten. Ab 1929 gibt Reuss Unterricht in Modezeichnung an der Wiener Fachlehranstalt für Bekleidungsgewerbe. Im Jahr 1930 erhält er mithilfe eines Mäzens einen einjährigen Studienaufenthalt an der französischen Riviera. Die dort geschaffenen Werke bringen bei einer weiteren Ausstellung in der Galerie Würthle seinen künstlerischen Durchbruch. Nach der Machtübernahme 1933 wird Reuss wegen seiner jüdischen Abstammung verfolgt und emigriert 1938 nach England.
Zu Anfang des Zweiten Weltkriegs wird er 1940 für zwei Monate von den britischen Behörden im Lager in Shropshire interniert. Er lässt sich 1940 zusammen mit seiner Frau Rosa in Cheltenham in Gloucestershire niede. Nach seiner Tätigkeit als Zeichenlehrer in Cheltenham beteiligt Reuss sich zudem an Ausstellungen in städtischen Galerien. Im Jahr 1947 erhält er die britische Staatsbürgerschaft. Reuss findet keine positive Resonanz bei der nationalen Kunstkritik und isoliert sich zunehmend. Er zieht sich 1948 nach Mousehole in Cornwall zurück.
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