Gert Wollheim wird als Sohn des wohlhabenden jüdischen Industriellen Heinrich Wollheim geboren. Um 1900 übersiedelt die Familie nach Berlin. Nach kurzer Studienzeit an der Freilicht-Akt-Schule von Hans Lietzmann beginnt Wollheim 1911 mit dem Studium an der Großherzoglich Sächsischen Hochschule für bildende Kunst in Weimar. Wollheim freundet sich mit dem Grafiker und Maler Otto Pankok an. In Düsseldorf werden beide Mitglied im „Aktivistenbund 1919“, einer Vereinigung linksgerichteter Intellektueller. 1920 tritt er der Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland“ bei. Den Mittelpunkt der Künstlergruppe bildet Johanna Eys (1864–1947) Galerie Junge Kunst – Frau Ey. Mit Arthur Kaufmann und Adolf Uzarski organisiert Wollheim 1922 die Erste Internationale Kunstausstellung Düsseldorf. 1925 übersiedelt Wollheim nach Berlin und wird Mitglied der „Novembergruppe“.
1933 erhält Wollheim Ausstellungsverbot und seine Werke werden beschlagnahmt. Er flieht nach Paris, wo er Mitbegründer des „Kollektivs Deutscher Künstler“ wird. Dort ist er mit der aus Litauen stammenden ebenfalls jüdischen Tänzerin Tatjana Barbakoff liiert. 1937 werden seine Werke in der Ausstellung Entartete Kunst in München gezeigt. Nach Kriegsausbruch 1939 wird Wollheim verhaftet und in den Lagern Vierzon, Ruchard, Gurs und Septfonds interniert, von wo er 1942 fliehen kann. Wollheim lebt bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges versteckt im Gebirge der Pyrenäen. Seine Lebensgefährtin Barbakoff wird 1944 in Auschwitz ermordet. Wollheim kehrt nach Kriegsende wieder nach Paris zurück. 1947 emigriert er nach New York.
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