Geboren als Sohn des jüdischen Automatenfabrikanten Heinrich Wollheim. 1900 übersiedelt die Familie nach Berlin. 1911-1913 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Weimar wo er Otto Pankok kennen lernt mit dem er 1919 in Ostfriesland eine Malerkolonie gründet. Beide gehen jedoch bereits nach einem Jahr nach Düsseldorf. 1920 bei Johanna Ey und Mitbegründer der Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland“. 1921 Mitbegründer der Arbeitersiedlung „Freie Erde“ und wird Schriftleiter der Zeitschrift „Das Junge Rheinland“.
Mit Arthur Kaufmann und Adolf Uzarski Organisator der „Ersten Internationalen Kunstausstellung Düsseldorf 1922. Heirat mit Leni Stein 1921. 1924 Mitarbeiter und Organisator verschiedener Zeitschriften und Ausstellungen wie „Die Peitsche“ und „Der Kampf“. 1925 Aufführung seines Theaterstückes „Der Staatsanwalt“ in Düsseldorf. Übersiedlung nach Berlin. 1928 beteiligt er sich an 12 Ausstellungen im In- und Ausland. 1925 Mitglied der Novembergruppe, Berlin. In der Zeit des Nationalsozialismus als „entarteter Künstler“ verfolgt floh er nach Paris und später in die Schweiz. Im Exil in Paris Mitbegründer des Deutchen Künstlerbundes, ab 1938 „Freier Künstlerbund“. Er war zu dieser Zeit Lebensgefährte der jüdischen Tänzerin Tatjana Barbakkoff. 1939 wird er verhaftet und bis 1942 Internierung in den Lagern Vierzon, Ruchard, Gurs und Septfonds von wo er 1942 flieht. Er lebt versteckt in den Pyrenäen bis zum Ende des zweiten Weltkrieges. Während seine Lebensgefährtin 1944 in Auschwitz ermordet wurde, gelang ihm mit Hilfe seines Freundes Leonhard Frank und des International Rescene Committee die Emigration nach New York. 1945 – 47 wieder in Paris .1947 Heirat mit Mona Eisemann, geb. Loeb. Mitbegründer der Heinrich-Heine Gesellschaft. An die große Zeit seiner Erfolge in Düsseldorf konnte er nicht mehr anknüpfen.
Friedrich Maase (1878 Meiderich – 1959 Düsseldorf) Jurastudium an der Universität Rostock zum Dr. jur. 1901. Niederlassung als Anwalt in Düsseldorf. Nach Beginn der Novemberrevolution 1918 und nach Ausrufung der Republik ernannte ihn der Düsseldorfer Arbeiter- und Soldatenrat am 10.Nov.18 zum Bevollmächtigen für die Beziehungen zwischen der Düsseldorfer Polizei und der Reichsheer-Garnison. Mitglied des Freimaurer-Reformbundes, Mitglied der SPD. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er 1933 verhaftet und aus der Anwaltskammer ausgeschlossen, Vertretungsverbot für seine Anwaltskanzlei, Entzug der Zulassung als Rechtsanwalt.1935 Polizeigefängnis Düsseldorf wg. „Vorbereitung zum Hochverrat“.1939 Haft durch die Gestapo und Abtransport in das KZ Sachsenhausen. Er musste anlässlich eines Verhörs mitansehen wie sein Freund Benedikt Schmittmann (Prof. für Sozialwissenschaften) von der SS mit Fußtritten ermordet wurde. 1940 Verlegung in das KZ Flossenbürg. Aufgrund seines Gedächtnisprotokolls Zeuge im Strafprozess gegen die NS-Kriegsverbrecher und ehem. SS-Mitglieder Gustav Sorge und Wilhelm Schubert vor dem Bonner Landgericht (1958-59).
Dr. Maase war mit Heinrich Wollheim eng befreundet. Er wurde mit seiner Frau bereits in den frühen zwanziger Jahren von Wollheim porträtiert. Das vorliegende Porträt schickte Wollheim von New York nach Düsseldorf an den Sohn von Maasen, der als Widerstandskämpfer des Nationalsozialismus nach 10jähriger Haft aus dem KZ Buchenwald befreit wurde.
Literatur:
Mona Wollheim: Gert H.Wollheim, Gedanke und Werk, Karl Thiemig, München 1977.
Gert. H. Wollheim. Die wilden Jahre1919-1925. Zum 90. Geburtstag 4. Sept. – 24.Nov. 1984. Galerie Remmert und Barth, Düsseldorf 1984.