Marianne Brandt wird als Marianne Liebe in Chemnitz geboren. Sie studiert für sechs Jahre Malerei und Bildhauerei in Weimar. Im Jahr 1919 heiratet sie den norwegischen Maler Erik Brandt. Sie arbeitet bis 1923 als freischaffende Künstlerin mit einem eigenen Atelier in Weimar. Im Jahr 1921 nimmt sie Kurse in Bildhauerei bei Richard Engelmann an der Weimarer Kunsthochschule. Im Wintersemester 1923/24 beginnt sie, am in Weimar ansässigen Bauhaus zu studieren.
Sie belegt den Grundkurs bei Josef Albers und László Moholy-Nagy und erhält auch Unterricht von Wassily Kandinsky und Paul Klee. In der Metallwerkstatt des Bauhauses beginnt Brandt 1924 ihre Lehre als Silberschmiedin. Nach dem Umzug des Bauhauses nach Dessau reist das Ehepaar Brandt für neun Monate nach Paris und Marianne setzt ihr Studium erst 1925 fort. Für das neue Gebäude des Bauhauses in Dessau entwirft sie die Lampen.
Ab 1927 ist sie Mitarbeiterin der Metallwerkstatt, deren stellvertretende Leiterin sie im Jahr darauf wird. Im Jahr 1929 ist sie bereits Mitarbeiterin im Architekturbüro von Walter Gropius in Berlin. Nachdem sie zunächst als Teil der Bauhaus-Avantgarde europaweit Anerkennung findet, wird ihre Karriere 1933 unterbrochen. Als Schülerin und Mitarbeiterin des Bauhauses wird Brandt als „entartet“ geführt. Zudem scheitert ihre Ehe. Durch die Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Armut kann sie sich kaum Materialien leisten und geht in die innere Emigration. Wieder in Chemnitz bei ihren Eltern lebend, widmet sie sich privat der Malerei und Weberei.
Im Jahr 1949 findet sie wieder Arbeit in Dresden, wo sie als Dozentin Fuß fassen kann. Ihre Arbeiten für das Bauhaus und ihre avantgardistischen Designs finden in der DDR dennoch keinen Anklang, wodurch Aufträge ausbleiben. Im Jahr 1951 wird Brandt durch Mart Stam als Dozentin an die Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee berufen. Von 1953 bis 1954 hält sie sich in China auf, um die Ausstellung Deutsche Angewandte Kunst in Peking und Shanghai zu betreuen.
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