Hans Breinlinger stammt aus einer badischen Bauernfamilie. Zunächst ist er Lehrling für Fotografie und Retuschierarbeit an der Gewerbeschule Konstanz. Von 1906 bis 1908 reist er an verschiedene Orte in Deutschland und Frankreich, wo er als Fotograf arbeitet. Ab 1910 beginnt er ein Studium an der Großherzoglich-Badischen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe in der Klasse Wilhelm Trübners. Breinlinger kehrt 1918 verwundet aus dem Ersten Weltkrieg zurück.
Im Jahr 1919 stellt er zum ersten Mal in Konstanz und 1921 auf seiner ersten Einzelausstellung des Kunstvereins Konstanz aus. Breinlinger heiratet 1926 in London die erfolgreiche Schriftstellerin Alice Berend, die ältere Schwester von Charlotte Berend-Corinth und übersiedelt von London nach Berlin. Ab 1927 nimmt er regelmäßig an den Ausstellungen der „Juryfreien Kunstschau Berlin“ teil und wird 1931 „Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft katholischer Künstler“. Ein Jahr darauf kann er als Nichtmitglied bei der „Berliner Sezession“ ausstellen. Die Bücher seiner Frau Alice Behrend werden von den Nationalsozialisten auf die Liste des „undeutschen Schrifttums“ gesetzt. Als Jüdin verfolgt, emigriert sie 1935 nach Italien.
Breinlinger und seine Frau lassen sich scheiden. Im Jahr 1937 werden Werke von Breinlinger bei der Aktion „Entartete Kunst“ aus der Wessenberg-Gemäldegalerie in Konstanz und aus der Mannheimer Kunsthalle verbannt. Trotzdem erhält er noch zahlreiche offizielle Aufträge, u. a. im Jahr 1938 für ein Sgraffito für die Bau- und Siedlungsausstellung in Frankfurt am Main.
In der Berliner Bombennacht am 23. November 1943 wird auch Breinlingers Atelier zerstört, sodass der Künstler nach Konstanz zurückkehrt.
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