Die jüdische Malerin und Keramikerin Hilde Hamann wird als Hilde Guttmann in Breslau geboren. Zunächst lebt sie in Berlin, dann in Dresden und zieht 1913 nach Hamburg. Dort studiert sie an der Kunstgewerbeschule bei Carl Otto Czeschka, bevor sie im Atelier von Hans Hofmann in München Malerei studiert. Nach der Heirat mit dem Bildhauer Paul Hamann und der Geburt der Tochter lebt das Künstlerpaar bis 1926 überwiegend in der Künstlerkolonie Worpswede. Hilde Hamann studiert 1924/25 für sechs Monate in Paris bei Fernand Léger. Im Jahr 1927 tritt die Künstlerin der „Hamburgischen Sezession“ bei, obwohl die Familie 1926 in die Künstlerkolonie am Breitenbachplatz in Berlin übergesiedelt war.
Mit der zunehmenden Macht der Nationalsozialisten und wegen persönlicher Anfeindungen emigriert die Familie 1933 nach Paris. Dort beziehen sie ein Atelier in einer Künstlerkolonie in Montparnasse. Das Ehepaar erhält Aufträge von Jean Cocteau, André Gide und Man Ray. Aufgrund der unsicheren politischen Lage übersiedelt die Familie nach London: 1936 zuerst Hilde und Paul, 1938 folgt die Tochter aus einem Schweizer Internat. In London bezieht Hilde Hamann erneut ein Atelier, in dem sie mit ihrem Mann Ausstellungen organisiert und den Kontakt zu anderen deutschen Künstlern im britischen Exil sucht. Das Paar beteiligt sich außerdem an der Gründung des Freien Deutschen Kulturbundes. Ein Nachbar zeigt sie Ende 1939 als Spione an, daraufhin wird Paul Hamann 1940 inhaftiert. Nach Pauls Freilassung 1941 folgt die Trennung der beiden. Da Hilde Hamann ihren Lebensunterhalt als freie Malerin nicht mehr finanzieren kann, arbeitet sie im Kunstgewerbe. In den frühen 1950er-Jahren erhält Hilde Hamann die britische Staatsbürgerschaft. Ihre sämtlichen Ölbilder gelten heute als verschollen.
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