Käthe Loewenthal wird als älteste von fünf Töchtern in Berlin geboren. Die jüdische Familie reist wegen der wissenschaftlichen Tätigkeit des Vaters oft und Käthe verbringt somit ihre Kindheit an vielen verschiedenen Orten. Während eines Aufenthalts in Bern zwischen 1892 und 1894 lässt sie sich taufen und konfirmieren. Loewenthal beginnt schon in jungen Jahren, künstlerisch zu arbeiten. Nach ihrem Schulabschluss studiert sie bis 1897 bei Ferdinand Hodler. Nach mehreren Studienreisen, unter anderem mit ihrer Schwester Susanne Ritscher, geht sie nach Berlin. Dort studiert sie zwischen 1903 und 1904 bei Leo von König in dessen privater Malschule. In dieser Zeit entsteht eine enge Freundschaft und Liebesbeziehung zu der Malerin Erna Raabe Freiin von Holzhausen.
Ab 1905 arbeitet Loewenthal als freischaffende Künstlerin in München. Sie wird Mitglied im Künstlerinnen-Verein München, wo sie Kurse der vereinseigenen Damen-Akademie besucht. Das in dieser Zeit um gemalte Stillleben Grüne Äpfel ist eines der wenigen heute noch erhaltenen Ölbilder. 1909/10 bezieht die Künstlerin ein Atelier im Haus des Württembergischen Malerinnenvereins in Stuttgart. Im Jahr 1910 beginnt sie dort an der Akademie der Bildenden Künste, wo sie die Damen-Malschule von Adolf Hölzel besucht. Ab 1912 verbringt sie die Sommermonate auf Hiddensee und arbeitet dort an Seestücken und Landschaftsbildern. In Stuttgart ist sie ab 1914 als freischaffende Malerin tätig und beteiligt sich regelmäßig an Ausstellungen, darunter auch die Stuttgarter Sezession.
Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft erhält Loewenthal ab 1934 Malverbot, worauf die Kündigung ihres Ateliers und der Ausschluss aus dem Württembergischen Malerinnenverein folgt. Sie darf weder an Ausstellungen teilnehmen noch Bilder verkaufen. Im Jahr 1939 erfolgt der Umzug in eine »Judenwohnung« in Stuttgart-Kaltental und im Februar 1942 die Deportation in das Durchgangslager Izbica bei Lublin in Polen, wo sie ermordet wird. Bei einem Bombenangriff auf Stuttgart 1943 werden zahlreiche ihrer in einem Magazin eingelagerten Werke und besonders Gemälde zerstört.
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