Rudolf Levy wird in eine wohlhabende jüdischen Kaufmannsfamilie in Stettin geboren. Er beginnt zunächst eine Ausbildung zum Schreiner in Berlin. Im Jahr 1895 wechselt er an die Kunstgewerbeschule in Karlsruhe, wo er Hans Purrmann kennenlernt. Im Jahr 1899 bezieht er ein Atelier in München und schreibt sich an der Akademie der Bildenden Künste ein, besteht aber die Abschlussprüfung nicht. Daraufhin besucht er die private Malschule von Heinrich Knirr. Im Herbst 1903 zieht Levy mit seinem Freund Walter Bondy nach Paris. Dort wird das Café du Dôme zum Treffpunkt des Künstlerkreises, der sich um Levy, Purrmann und Bondy herum bildet.
Ab 1908 wird er Schüler im Atelier von Henri Matisse. Der Galerist Alfred Flechtheim wird auf ihn aufmerksam und nimmt Levy exklusiv unter Vertrag. Im Ersten Weltkrieg kämpft Levy als freiwilliger deutscher Soldat in Frankreich. Im Jahr 1919 heiratet er die Fotografin Eugenie Schindler und ab 1922 lebt er in Berlin. Im Jahr 1929 gründet er seine eigene private Malschule am Kurfürstendamm.
Wegen seiner jüdischen Herkunft verlässt Levy Deutschland nach der Machtergreifung 1933. Zahlreiche Bilder werden 1937 als »entartet« beschlagnahmt. Levy emigriert nach Italien. Er trifft sich mit seiner Frau und besteht zu ihrem eigenen Schutz als Ehefrau eines Juden auf die Scheidung. Levy flieht 1936 nach Amerika, doch kehrt er 1937 wieder nach Europa zurück. Es folgt ein rastloses Wanderleben, das ihn nach Italien führt. Während er auf eine Verlängerung seiner Aufenthaltserlaubnis wartet, bricht der Zweite Weltkrieg aus. Alle Ausreiseversuche schlagen aus Geldmangel fehl und er sitzt in Rom fest. Im Jahr 1940 übersiedelt er nach Florenz, wo sich auch seine Freunde Heinz Battke und Kurt Craemer aufhalten. Ab 1943 verschärft sich die Situation für Juden und Emigranten in Florenz. Schließlich wird er 1943 von der Gestapo verhaftet. Im Januar 1944 verstirbt Levy auf einem Transport jüdischer Gefangener aus Florenz in das Sammellager Carpi bei Modena.
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