Eduard Bäumer wird in Kastellaun im Hunsrück geboren. Die Familie übersiedelt 1895 nach Frankfurt am Main. Nach dem frühen Tod des Vaters 1904 übernimmt das Waisenhaus in Frankfurt die Vormundschaft für die Kinder. Eduard Bäumer beginnt auf Vermittlung des Waisenhauses eine Lehre bei einem Dekorationsmaler in Frankfurt. Abends besucht er zusätzlich Kurse in der Kunstgewerbeschule. 1911 verstirbt auch seine Mutter. Anschließend beginnt Bäumer mit seinem Studium an der Städelschule, das 1914 vom Ersten Weltkrieg unterbrochen wird. Nach Kriegsende kehrt er an die Städelschule zurück, wo er seine Studien bis 1922 beendet. 1923 heiratet er seine jüdische Studienkollegin Valerie Feix.
Im Jahr 1924 unternehmen die Bäumers gemeinsam mit Malerfreunden eine Reise nach Italien. In Frankfurt hat Eduard Bäumer seine erste Ausstellung mit Bildern, die während dieser Reise entstanden. Er schließt Bekanntschaft mit Max Beckmann, Paul Hindemith und Georg Swarzenski. Im Jahr 1927 lernt Bäumer Johannes Itten kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbindet. Im Jahr 1930 unternimmt er eine Reise nach Paris, wo er Freundschaft mit Georges Braque, Fernand Léger und Raoul Dufy schließt.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wird Bäumers Kunst diffamiert und die Familie emigriert nach Salzburg. Er erhält Berufsverbot und das Vermögen der Familie wird 1938 nach dem „Anschluss“ Österreichs eingezogen. Nachdem Bäumer sich von seiner jüdischen Frau nicht trennen will, werden beide von 1943 an zur Zwangsarbeit verpflichtet. Im Jahr 1944 muss die Familie aus Salzburg fliehen und kehrt nach Kriegsende wieder zurück. 1947 erhält er das Angebot, an der Akademie für angewandte Kunst in Wien zu lehren. 1950 wird ihm der Professorentitel verliehen. Bäumer emeritiert 1963 und widmet sich von da an nur noch seiner Malerei, hauptsächlich im Süden Italiens.
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