Friedrich Wilhelm Meyer wird in Ostpreußen geboren. Im Jahr 1902 zieht die Familie nach Frankfurt am Main, wo Meyer 1917 das Abitur absolviert. Kurz darauf wird er zum Wehrdienst einberufen und gerät in russische Kriegsgefangenschaft. Obwohl er sich in der Jugend primär für Naturwissenschaften interessiert, entschließt er sich nach dem Krieg, Künstler zu werden. Nach seiner Entlassung 1919 kehrt er nach Frankfurt am Main zurück. Von 1925 bis 1927 besucht er die Frankfurter Kunstgewerbeschule als Schüler von Johann Vincenz Cissarz und wird dessen Meisterschüler. 1928 wechselt Meyer in die Meisterklasse von Max Beckmann. Dieser übt enormen Einfluss auf Meyer aus, auch in seinem politischen Denken. Durch Beckmann macht Meyer Bekanntschaft mit Lilly von Schnitzler. Aufgrund seines politischen Engagements und seines Beitritts in die KPD ist Meyer ab 1933 den Repressalien durch die Nationalsozialisten ausgesetzt.
Seine Kunst wird als „entartet“ diffamiert und viele seiner Werke fallen der Verbrennung von Büchern und Bildern am Römerberg zum Opfer. Zudem erhält Meyer Berufsverbot. Die restlichen Bilder werden beschlagnahmt, er wird viermal verhaftet, gefoltert und zu Zwangsarbeit verpflichtet. Daraufhin zieht sich Meyer 1940 in den Schwarzwald zurück, wo er mit seiner Frau bis 1946 in innerer Emigration lebet. In dieser Zeit entstehen unauffällige Landschaftsmotive, im Verborgenen jedoch auch kritische Werke. Auch nach dem Krieg setzt Meyer sich mit tagespolitischen Themen auseinander. Bereits in den 1940er-Jahren ändert sich sein Stil. Meyer orientiert sich fortan am Stil von Georges Braque und Pablo Picasso. Kritische Arbeiten entstehen, wie beispielsweise Auschwitz (1967). Im Jahr 1961 erleidet Meyer seinen ersten Herzinfarkt. Aufgrund seiner Depression folgt 1966 ein Suizidversuch, den er überlebt.