Heinrich (Hein) Heckroth wird in einfachen Verhältnissen geboren. Er interessiert sich schon in jungen Jahren für die Malerei. Nach Abschluss seiner Ausbildung als Buchdrucker und Setzer ist Heckroth bis 1919 als Geselle tätig. Trotz der wirtschaftlichen Not nach dem Ersten Weltkrieg zieht er 1920 nach Frankfurt am Main, um Maler zu werden. Dort ist er am Städelschen Kunstinstitut Schüler bei Ludwig Gies und 1921 bei Reinhold Ewald an der Zeichenakademie in Hanau. Bereits in den 1920er-Jahren porträtiert Heckroth bekannte Persönlichkeiten, darunter die Tänzerin Mary Wigman und Bertolt Brecht. Die Frankfurter Galerien von Ludwig Schames und Alfred Flechtheim zeigen die Arbeiten des jungen Künstlers. Im Jahr 1924 heiratet Heckroth die jüdische Malerin Diana Maier. Er übersiedelt 1927 nach Essen, wo er an den städtischen Bühnen arbeitet. Im Sommer 1928 folgen Reisen nach Paris, Ibiza, München und St. Tropez. Hier trifft er auch die Maler Dunoyer de Segonzac und Rudolf Levy. Im Jahr 1929 wird er Vorsitzender des Ausstattungswesens an den städtischen Bühnen in Essen. Er gehört zum Künstlerkreis um Johanna Ey in Düsseldorf. Er erhält 1932 den Kunstpreis der „Rheinischen Sezession“. Noch im selben Jahr wird er nach Dresden an die Akademie der Bildenden Künste als Professor berufen.
Nach der Machtergreifung 1933 erhält Heckroth Berufsverbot. In dieser Zeit werden viele seiner Bilder zerstört. Seine Frau flieht nach Paris. Auch Heckroth verlässt Deutschland und begleitet seinen Freund Kurt Jooss auf die Tournee seines Balletts „Der Grüne Tisch“. Im Anschluss folgt er seiner Frau Ada 1934 nach Paris. Noch im gleichen Jahr nimmt er das Angebot von Kurt Weill an, dessen Oper „Der Kuhhandel“ in London auszustatten. Im Frühjahr 1940 wird er als Deutscher interniert und in das Lager Hay nach Australien gebracht. Ein Jahr darauf darf er wegen der Petition von Freunden wieder nach England zurückkehren. Seine erste Londoner Gemäldeausstellung findet 1943 in der Modern Art Gallery statt. Fast parallel dazu steigt er als Filmdesigner in das Filmgeschäft ein. Im Jahr 1947 erhält Heckroth die britische Staatsbürgerschaft. Mit Filmproduktionen wie „The Red Shoes“ (1948), für den er einen Oscar für Filmdesign gewinnt, und „The Tales of Hoffmann“ (1951), feiert er große Erfolge. Im Jahr 1956 kehren die Heckroths wieder nach Frankfurt am Main zurück.
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