Zu den Lebensdaten von Heinrich Emil Adametz gibt es nur wenige Angaben. Als ehemaliger „Hamburger Schiffsjunge“ macht Adametz eine Ausbildung zum Schiffsbauingenieur und anschließend eine Dekorationsmalerlehre. Er studiert in Hamburg und Stuttgart bei Adolf Hölzel und Leopold von Kalckreuth. Danach zieht er nach Berlin. Im Jahr 1914 heiratet er Johanna Michaelis, die Tochter eines wohlhabenden jüdischen Maklers. Die Eltern wollen diese nicht als standesgemäß geltende Beziehung zu einem mittellosen Künstler verhindern und verstoßen Johanna, die sich darüber hinwegsetzt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erhält Adametz 1933 wegen „jüdischer Versippung“ Berufsverbot.
1943 wird seine Frau bei der Abholung von Lebensmittelmarken verhaftet. Nach Protesten „arischer“ Angehöriger wird auch sie wieder freigelassen. Das Ehepaar versteckt sich anschließend. Sie werden allerdings verraten und müssen zurück nach Berlin, wo sie in wechselnden Unterschlupfquartieren leben. Im Jahr 1944 wird Heinrich Adametz verhaftet und in das Konzentrationslager Gardelegen bei Magdeburg gebracht. Bei der Räumung des Lagers gelingt ihm die Flucht durch den Sprung in eine Fäkaliengrube, von der aus er den Tod seiner Mithäftlinge beobachtet. Seit 1945 ist er in Berlin ansässig. Die Ehefrau Johanna überlebt den Künstler um drei Jahre, die sie bei Freunden in Berlin verbringt, die auch den Nachlass des Künstlers erben.
Dieser Text dient als Informationstext und ist urheberrechtlich geschützt.
Er wurde durch die Mitarbeitenden unseres gemeinnützigen Museums erarbeitet.
Bitte übernehmen Sie daher die Informationen nicht ohne Referenz auf das Museum.