Hilde Goldschmidt wird in eine vermögende jüdische Kaufmannsfamilie in Leipzig geboren. Sie erfährt schon in jungen Jahren eine Förderung ihres künstlerischen Talentes. 1914 tritt Goldschmidt in die Akademie der bildenden Künste in Leipzig ein. Sie belegt die Klasse für Buchentwürfe bei Hugo Steiner-Prag. Ab etwa 1918 erhält sie Privatunterricht bei dem Akademieprofessor Richard Bossert. Im Folgejahr tritt Goldschmidt in die Ballettschule der Leipziger Oper ein und entwirft Bühnendekorationen. Im Jahr 1920 folgt die Aufnahme an die Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Im Sommersemester tritt sie in die Meisterklasse von Oskar Kokoschka ein. Sie verlässt die Akademie 1923 und es folgen Aufenthalte in New York, Paris, Wien, Südfrankreich und Italien, bis sie 1932 nach München übersiedelt.
Ein Skiunfall in Kitzbühel 1933 führt zu einem siebenmonatigen Aufenthalt im dortigen Krankenhaus. Da sich in Deutschland die politischen Verhältnisse ändern, verbleibt sie auch nach ihrer Genesung in Kitzbühel und erwirbt 1935 ein Haus. Nach dem „Anschluss“ Österreichs im März 1938 wird Goldschmidt ausgewiesen und zur Emigration gezwungen. Mit ihrer Mutter geht sie nach London, wo sie von ihrem Bruder Fritz aufgenommen werden. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, arbeitet sie in einer Leder- und Pelzwerkstatt. Während dieser Zeit steht sie im Briefwechsel mit Oskar Kokoschka, der ebenfalls in England Zuflucht findet und den sie dort besucht. Nach den Bombenangriffen auf London, die das Haus ihres Bruders zerstören, entschließt sie sich, mit ihrer Mutter in den Lake District in Nordwestengland zu ziehen. Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Goldschmidt im Jahr 1950 nach Kitzbühel zurück.
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