Horst Strempel beginnt 1918 zunächst eine Lehre als Dekorationsmaler. Ab 1922 besucht er die Staatliche Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau. 1927 geht er nach Berlin, wo er die Vereinigten Staatsschulen für Freie und angewandte Kunst besucht. Strempel tritt der „Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands (ASSO)“ bald nach deren Gründung im Jahr 1928 bei. Die wirtschaftliche Not veranlasst ihn zu häufigem Wohnungswechsel. 1929 arbeitet er bei der Berliner Malerfirma Birkle & Thomae. Er wendet sich ab 1930 dem Kommunismus zu. Er beteiligt sich an politischen Aktionen und stellt illegale Flugblätter her. 1932 wird sein Gemälde aus der Großen Berliner Kunstausstellung entfernt. Er wird als „entarteter“ Künstler verfemt.
Im Juli emigriert Strempel mit seiner Frau Erna nach Paris. Dort begegnet er André Lhote, Max Ernst und Frans Masareel. Nach Kriegsausbruch wird Strempel verhaftet und in verschiedene weitere Internierungslager gebracht. Strempel wird zwangsrekrutiert und in Griechenland und Jugoslawien stationiert. Im Juli 1945 kehrt er nach Berlin zurück. Bis 1947 ist er dort als freischaffender Künstler tätig. 1946 entsteht der Zyklus Pogrom, in den auf neun Tafeln einzelne Szenen seines Werkes Nacht über Deutschland in veränderter Form integriert werden. Anders als das Triptychon wird dieser Zyklus allein den Opfern des Faschismus gewidmet. Während der Zeit der DDR lehrt Strempel als Dozent an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Die politische Führung kritisiert seine Kunst als ein „Musterbeispiel des dekadenten Formalismus“ und diffamiert ihn. Strempel wird aus allen öffentlichen Ämtern entlassen. Im Januar 1953 flüchtet er nach Westberlin.
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