Jakob Steinhardt wird als ältestes von vier Kindern in Zerkow, damals Posen, geboren. Nach dem Abschluss des Gymnasiums ist er fest entschlossen, Maler zu werden. Über die Vermittlung von Ludwig Kaemmerer wird seine Arbeitsmappe unter anderem von Max Liebermann und Lovis Corinth begutachtet. Daraufhin erhält Steinhardt ein siebenjähriges Stipendium, das ihn 1907 an die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in Berlin führt. Anschließend besucht er die private Malschule von Lovis Corinth. 1907/08 ist er Schüler von Herrmann Struck. In dessen Atelier lernt er Ludwig Meidner kennen, mit dem er sein Leben lang befreundet bleibt. 1909 geht er nach Paris an die Académie Julian und studiert danach im Schüleratelier von Henri Matisse. Hier lernt Steinhardt Hans Purrmann sowie Rudolf Levy kennen. 1918 wird er Mitglied der „Berliner Sezession. Er heiratet 1922 Minni Gumpert. Im April 1929 wird er gemeinsam mit Max Pechstein, Hans Purrmann, Karl Schmidt-Rottluff und Eugen Spiro in den Vorstand der „Berliner Sezession“ gewählt.
Im Februar 1933 wird Steinhardt vom Hausmeister seiner Wohneinheit denunziert und unter dem Vorwand, Kommunist zu sein, von der SA festgenommen. Während des Verhörs wird ihm geraten, Deutschland schnellstmöglich zu verlassen, woraufhin er nach Palästina emigriert. Die Familie lässt sich in Jerusalem nieder. Steinhardt gründet in seinem Haus eine Malschule und wird dort erst Leiter der Grafischen Klasse und ab 1953 Direktor der Bezalel-Kunstgewerbeschule. Seine Mutter, sein Bruder und seine Schwester mit ihrem Mann bleiben in Deutschland. Später muss Steinhardt erfahren, dass alle in Konzentrationslagern umgebracht wurden. Er selbst kehrt nie mehr nach Deutschland zurück.
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