Trinkaus beginnt 1919 eine Lehre als Elektroinstallateur und besucht berufsbegleitend bis 1924 die Leipziger Städtische Gewerbeschule, wo neben einer naturwissenschaftlichen auch eine künstlerische Grundausbildung gefördert wird. Vermutlich ist er bereits neben seiner Tätigkeit als Elektriker als Autodidakt künstlerisch tätig. Über den weiteren Verlauf seiner künstlerischen Laufbahn ist wenig bekannt. Mit einem Empfehlungsschreiben 1926 von Wassily Kandinsky, dem Trinkaus seine Arbeiten vorlegt, kann er sich für das Studium am Bauhaus bewerben und wird zum Wintersemester 1927/28 zugelassen. Trinkaus belegt Kurse bei Kandinsky, Paul Klee, Herbert Bayer und besucht die Druck- und Reklamewerkstatt bei Joost Schmidt. Vorrangig arbeitet er aber in der Tischlereiwerkstatt von Josef Albers. Aus unbekannten Gründen bricht Trinkaus das Studium nach zwei Semestern ab.
Im Jahr 1933 wird das Bauhaus Dessau endgültig durch die Nationalsozialisten geschlossen. Ab Mai 1933 ist Trinkaus Mitglied der inzwischen verbotenen KPD und engagiert sich politisch. Er macht 1935 das Diplom zum Ingenieur für Flugzeugbau und wird ab 1936 Mitarbeiter bei den Junkers Flugzeug- und Motorenwerken in Dessau, arbeitet gleichwohl weiterhin künstlerisch als Zeichner. Noch 1945 wird Trinkaus nach Schwerin zur Kriegsmarine eingezogen und gerät in amerikanische Gefangenschaft. Danach geht er nach Berlin und heiratet 1953 Magda Sendhoff. 1960 kehrt Trinkaus in seine Heimatstadt Leipzig zurück. Seine seelischen Erosionen und die politische Enttäuschung führen dazu, dass er sich im Dezember 1965 das Leben nimmt.
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