Das Museum Kunst der Verlorenen Generation zeigt in der Sigmund-Haffner-Gasse in Salzburg eine Privatsammlung von mehr als dreihundert Ölbildern. Das Besondere an der Sammlung liegt im Leben der Künstler. Den Künstlern gemeinsam ist, dass sie in der Zeit vor dem Nationalsozialismus bereits eine gewisse Bekanntheit erlangt und an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen hatten. Meist studierten sie bei berühmten Lehrern wie Max Beckmann, Henri Matisse, Lovis Corinth, Paul Klee, Oskar Kokoschka. Viele besuchten angesehene Kunstschulen wie die Hochschule der Künste Berlin, die Kunstgewerbeschule in Dresden, die Städelschule in Frankfurt, die Kunstakademie in München, die Akademie der bildenden Künste in Wien. Sie waren Gründer und Mitglieder verschiedener Künstlergruppen wie der „Berliner Sezession“, der „Hamburger Sezession“, des „Hagenbundes“, des „Jungen Rheinland“ oder der „Kölner Progressiven“.
Ihr Malstil war so verschiedenartig, unbeständig und variabel, wie ihre persönlichen Lebensgeschichten. Kubismus, Expressionismus, expressiver Realismus, Dada, Surrealismus, Neue Sachlichkeit, alles schien in die Zeit zu passen und sich an ihr zu reiben. Ab 1933, nach der Machtergreifung der Ideologie des Nationalsozialismus, verloren diese Künstler allmählich ihre Arbeit, ihre Würde, ihre Bilder und ihre Leben. Ihre Kunst blieb den Betrachtern für lange Zeit verborgen, galt als verloren oder verschollen. Sie waren Opfer des Nationalsozialismus.
Die langjährige Recherche von Prof. Dr. Heinz R. Böhme hat zahlreiche Werke dieser Künstlergeneration vereinigt. In den historischen Räumen des Museums werden die Werke jener Künstler erstmals präsentiert. Hier erfahren sie endlich die Wertschätzung, die ihnen so lange verwehrt wurde. Es ist das Anliegen des Museums, die Identität der Künstler, ihre Einmaligkeit, ihre Kraft und tiefsten Gefühle, die in den Bildern zum Ausdruck kommen, weiter zu tragen und im Bewusstsein künftiger Generationen zu erhalten.