Seit Oktober 2017 präsentiert der Kunstsammler Prof. Dr. Heinz R. Böhme in seinem Privatmuseum im Herzen der Salzburger Altstadt eine außergewöhnliche Sammlung. Unter dem Titel „Wir haben euch nicht vergessen! Neues aus der Sammlung Böhme“ werden in der zweiten Sammlungspräsentation Ölgemälde, Grafiken und Skulpturen von Künstlern gezeigt, die in der Zeit des Nationalsozialismus als „entartet“ galten. Obwohl sie in ihrer bisherigen Künstlerlaufbahn erfolgreich waren und an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen hatten, wurden sie diffamiert, erhielten Berufsverbot, wurden in die Emigration gezwungen oder deportiert.
Meist studierten diese Künstlerinnen und Künstler bei berühmten Lehrern wie Max Beckmann, Henri Matisse, Lovis Corinth, Paul Klee, Oskar Kokoschka und besuchten angesehene Kunstschulen. Viele waren Gründer und Mitglieder verschiedener Künstlergruppen wie der Berliner und Hamburger Secession, des Hagenbundes, des jungen Rheinlands oder der Kölner Progressiven. Allen gemeinsam ist, dass nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr künstlerischer Erfolg unter den politischen Umständen litt. Zahlreiche Kunstwerke wurden zerstört, ins Ausland gebracht oder mit etwas Glück im Verborgenen aufbewahrt.
Die langjährige Recherche von Prof. Dr. Heinz R. Böhme spürt diesen verlorenen Lebensgeschichten und künstlerischen Hinterlassenschaften nach und versucht dabei, dieser Lücke in der Kunstgeschichte neue Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Seine Kunstsammlung vereinigt mehr als 300 Werke der zweiten Künstlergeneration der Moderne und spiegelt den Stilpluralismus der Zeit wider. Das Anliegen des Museums ist es, die Identität dieser Künstlerinnen und Künstler und deren schöpferische Kraft, die in den Bildern zum Ausdruck kommt, für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und für das Bewusstsein künftiger Generationen zu erhalten.
Im Museum spürt man die besondere Leidenschaft des Sammlers, der in den historischen Räumlichkeiten ein behagliches Ausstellungsambiente geschaffen hat, das zum Entdecken und Verweilen einlädt. Zumeist ist der Sammler selbst im Museum anzutreffen und teilt seine Passion und sein Wissen gerne mit dem Publikum. Mit seinem Museum Kunst der verlorenen Generation ermöglicht Prof. Dr. Heinz R. Böhme den Künstlerinnen und Künstler und Werken die verdiente Wertschätzung, die ihnen so lange verwehrt geblieben ist.